Katharina Hacker, geboren am 11. 1. 1967 in Frankfurt/M. als Tochter einer Kunsthistorikerin und eines Medizinprofessors. Besuch des altsprachlichen Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums in Frankfurt/M. von 1975 bis 1986. Studium der Philosophie, Geschichte und Judaistik an der Universität Freiburg, ab 1990 an der Hebräischen Universität Jerusalem. Gleichzeitig Deutschlehrerin und Dozentin an der School for Cultural Studies, Tel Aviv. Seit 1996 freie Schriftstellerin. 2001 Aufenthaltsstipendium für Schloss Wiepersdorf, 2005 Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim. Katharina Hacker lebt in Berlin. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter.
* 11. Januar 1967
von Ingrid Laurien
Essay
Als Katharina Hackers Roman „Die Habenichtse“ 2006 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, war die Enddreißigerin schnell eingeordnet. Den Roman einer Generation habe sie geschrieben, den Roman der „Generation Golf“, die Florian Illies 2000 so suggestiv skizziert habe als eine Generation, die, eingelullt von der geistigen und politischen Stagnation der Kohl-Ära, aufgewachsen war mit den Sicherheiten, der Ereignislosigkeit und dem Konsumententum der 1980er Jahre, unpolitisch und, anders als ihre 68er-Eltern, ohne Ziele und Orientierungen (Christiane Korff). Es wäre jedoch falsch, „Die Habenichtse“ als einen bloßen Generationenroman zu sehen, und in Katharina Hackers Texten überhaupt den Ausdruck eines Generationengefühls. Moden und Trends interessieren die Autorin wenig. Berlin-Mitte, die Hackeschen Höfe, die Straßen Londons – ...